Liebe zur Arbeit 2: Wie wir lernen, unsere Arbeit zu lieben

Arbeit und Leben sind nicht voneinander zu trennen. Arbeit ist Ihr Leben. Denn wie im letzten Blog schon beschrieben bedeutet Leben auch, einer Aufgabe nachzugehen, sprich Arbeiten gehen. Identifizieren wir uns zudem mit unserer Arbeit und mit dem Unternehmen, erhalten wir dadurch einen nachhaltigen Nährboden, der es uns ermöglicht, selbstmotiviert und eigenverantwortlich zu arbeiten.

Wie schaffe ich es, meine Arbeit zu lieben?
Wie schaffen wir es nun, eine tragfähige emotionale Bindung zu unserer Arbeit herzustellen, ohne dass die Arbeit selbst uns das bieten muss? Wie kann es uns gelingen, Arbeit und Urlaub gleichermaßen zu lieben?

Wertekultur schaffen
Es gilt, sich seine eigene Wertekultur zu schaffen und mit ihr der Arbeit zu begegnen:

  • Will ich Langeweile oder Kurzweil?
  • Will ich erschöpft sein oder Schöpfer werden?
  • Macht mich eine geregelte Arbeitszeit oder freie Arbeitszeit kreativer und selbstmotivierter? 

Intrinsische Motivatoren finden
Aus eigener Erfahrung schlage ich außerdem einen kleinen Selbsttest vor, der nur einer Frage und Ihrer ehrlichen Antwort bedarf: Würden Sie Ihren derzeitigen Job auch ohne Bezahlung weiter ausüben?

Denken Sie dabei nicht weiter, dass was dann ohne Verdienst mit Ihnen wäre. Einfach nur »Ja« oder »Nein«. Bei einem sofortigen »Ja« wissen Sie, dass Ihr Beruf für Sie eine Berufung ist. Und dann sieht es gleich ganz anders aus mit Ihrem beruflichen Flow. Und Ihr »Ja« sagt noch etwas Weiteres aus: Denn Geld ist nie ein nachhaltiges und langfristiges Motivationsmittel. Es bringt Sie immer in ein Abhängigkeitsverhältnis zu etwas oder jemanden.

Freude, Liebe, Freiheit, Schönheit und Sinn sind die wahren, intrinsischen Motivatoren, die Sie selbst weiterbringen und aushalten lassen.

Klar, die allermeisten von uns arbeiten erst einmal, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Je mehr wir verdienen, desto mehr wird Geld zu einem Statussymbol. Das, was wir uns dann mit diesem Geld anschaffen zeigt anderen, was wir uns leisten können. Mit Selbstwert hat dies jedoch nichts zu tun.

Liquid-Moderne statt Work-Life-Balance
Die tägliche Herausforderung liegt eigentlich im Verschmelzen der Bedeutung von Arbeit und Freizeit. Nur wenn wir in beiden Lebensbereichen ein zufriedenes und gleichbedeutendes Dasein finden, können wir insgesamt gelassener und ausgeglichener sein. Wir befinden uns in der »Liquid-Moderne«. Arbeit und Freizeit verflüssigen sich und fließen ineinander. Entspannung findet auch integriert in der Arbeitswelt statt, ebenso fordernde Aufgaben in der Freizeit. Die Balance ist immer nur in uns selbst und nicht mehr durch unterschiedliche Aktionen im Außen anzustreben.

Wie jede Liebe braucht auch die Liebe zur Arbeit immer wieder neue Investitionen und Reflexionen. Die folgenden vier Meilensteine können Sie dabei unterstützen:

1. Bewusstheit
Machen Sie sich bewusst, welche Möglichkeiten Sie in Ihrer Selbststeuerung belassen. Bewerten Sie nicht mehr, sondern nehmen Sie dankbar an und machen etwas für sich daraus, was Sie gut verantworten können. Das schafft für beide Seiten Klarheit und Standing.

2. Achtsamkeit
Üben Sie sich in Achtsamkeit – sich selbst und dann anderen gegenüber. Nehmen Sie sich bewusst von außen wahr und beobachten Sie, wie Sie anderen gegenüber auftreten. Seien Sie mehr und mehr im Hier und Jetzt und reflektieren Sie, wenn der Gedanke der Vergangenheit und der Zukunft Sie im Hier und Jetzt wieder ausbremst. Denn es ist immer nur „Jetzt“!

3. »Ja« und »Nein« sagen
Achten Sie bei allem was Sie tun darauf, dass es für Sie Sinn macht. Und dass Sie sich bei der Arbeit emotional spüren. Beide Ebenen, die rationale und die emotionale Ebene dürfen ganzheitlich ins Tun der Arbeit integriert werden. Erst dadurch können »Herzblut« und maximale Authentizität entstehen.

4. Selbstverantwortung = Selbstmotivation
Wer sich selbst motivieren kann hat bessere Erfolgschancen. Antrieb und Wettbewerb von außen lähmen langfristig und machen abhängig.

Erfüllung und Liebe im Berufsleben sind demnach möglich. Arbeit ist ein Teil unseres Lebensgefühls und verbraucht viel Lebenszeit. Wer die obigen vier Meilensteine für sich beherzigt, wird auch einmal den Satz über sich sagen können: „Ich liebe meine Arbeit“. Werden Sie zum Überzeugungstäter Ihrer selbst!

 
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