Liebe zur Arbeit 1: Das Märchen der »Work-Life-Balance«

Die Liebe bestimmt unser Leben. Wir lieben unsere Partner, unsere Familie, ein Hobby. Aber wie steht es eigentlich mit der Liebe zum Beruf? Die Liebe zur Arbeit? Was bedeutet es für uns, wenn wir unsere Arbeit nicht lieben? Und was, wenn wir sie lieben?

Schon wieder Montag …
Es gibt viele Menschen, die innerlich die Tage herunterzählen, bis endlich wieder Wochenende, Feiertag, Urlaub ist und sie dem beruflichen Alltagsstress endlich den Rücken kehren können. Nach ihrer Rückkehr aus einem Urlaub antworten sie auf die „Na, wie war’s?“-Frage der Kollegen meist „Zu kurz“. Die Schere im Kopf zwischen »böser Arbeit« und »gutem Urlaub« reicht weit auseinander.

Und es gibt jene, die auf dieselbe Frage mit einem „Schön war’s, und ich find’s auch schön, wieder hier bei der Arbeit zu sein!“ antworten. Meistens sind Menschen, die ihre Arbeit wirklich lieben, morgens als Erste im Büro, bleiben abends auch mal länger oder schauen am Wochenende oder im Urlaub in die E-Mails. 

Warum ist die Liebe zur Arbeit so wichtig?
Weil wir mehr als die Hälfte unseres Lebens mit Arbeiten verbringen. Und Leben bedeutet auch, einer Aufgabe nachzugehen, sprich Arbeiten zu gehen. Das heißt, Leben und Arbeit sind nicht voneinander zu trennen. Das bedeutet, lieben wir unsere Arbeit nicht, lieben wir auch eigentlich unser Leben nicht.

Wenn Sie Ihre Arbeit lieben gelernt haben, spielt Zeit keine Rolle mehr. Das bedeutet nicht, dass Sie dann nur noch im Büro sitzen. Sie geben dem nur eine ganz neue Bedeutung und damit ein neues Erleben für Sie. Ihnen geht es dann gleich gut, wenn Sie Zuhause oder im Büro sind. So haben Sie eine entspanntere Wahl, wo Sie dann gerade sein wollen. Finden Sie also eine Berufung, fangen Sie an sich selbst zu führen und dann hört es auf „auf der Arbeit zu sein“ oder „einer Arbeit nachzugehen“.

Die Mär der »Work-Life-Balance«
Wenn es um die Liebe zur Arbeit geht, dauert es meist auch nicht lang, bis der Begriff »Work-Life-Balance« fällt. Es wird immer wieder behauptet, man müsse für eine Ausgeglichenheit zwischen »Work« und »Life« sorgen. Aber allein schon durch den Begriff »Work-Life-Balance« erzeugen wir eine Unterschiedsbildung. Also schon der Begriff suggeriert nämlich, dass es einen Unterschied gibt, den es auszugleichen gilt.

Auf dem Weg zu einer positiven Einstellung zur Arbeit braucht es Klarheit. Ich muss mich selbst reflektieren und fragen, welcher Typ ich bin:

  • Wie bin ich mit mir und meiner Liebe zur Arbeit unterwegs, wenn ich das Wochenende sehnlichst brauche und auf den Urlaub hin fiebere?
  • Wie bin ich organisiert, dass ich für meine Arbeit im Gegenzug Ausgleich brauche, um wieder in eine scheinbare Balance zu kommen?
  • Und wen oder was benutze ich dann mit diesem Ausgleich? Den Sport, die Familie, Flucht irgendwo hin, Sucht nach etwas?

Ursachen behandeln, nicht die Symptome
Wenn wir eine positive Einstellung und Liebe zu unserer Arbeit entwickeln wollen, müssen wir die Ursachen unseres Grolls, unserer Nicht-Liebe zur Arbeit identifizieren und beseitigen. Es gibt natürlich Einzelfälle, bei denen eine Reduktion der Arbeitszeit und somit auch der Arbeitsbelastung erreicht werden muss. Letztlich ist das aber nur eine Vermeidungsstrategie. Wer sich auf so eine Vermeidungsstrategie einlässt, bekämpft nur das Symptom, nicht aber die Ursache. Wie ein Patient mit Rückenschmerzen, der sich in Schonhaltung flüchtet, nicht aber zum Arzt geht. Am eigenen Erleben und der Ursache hat sich dadurch nämlich nichts verändert!

Es kommt also nicht darauf an, wie viel wir arbeiten oder was wir arbeiten – sondern dass wir im Erleben keinen Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit machen. Weil wir nicht bewerten. Und dieses bewusste Erleben kreieren wir selbst im Kopf.

Warum sollten wir unsere Arbeit lieben?
Wer seine Arbeit wirklich liebt, ist freier und gelassener, ausgeglichener und freudiger, egal was da kommt von außen.

In meinem nächsten Blog gebe ich Ihnen Tipps, mit denen Sie lernen können, Ihre Arbeit zu lieben

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