Die große Multitasking-Lüge
Wer möglichst viele Dinge gleichzeitig erledigen kann, gilt als besonders produktiv und kompetent in seiner Arbeit – eben „multitaskingfähig“. Das kommt gut. Je mehr parallel bearbeitete Aufgaben bewältigt werden und dabei schnelles Umdenken bei multimedialer Vernetzung ermöglicht werden, umso besser. Aber: So funktioniert unser Gehirn nicht!
Wer möglichst viele Dinge gleichzeitig erledigen kann, gilt als besonders produktiv und kompetent in seiner Arbeit – eben „multitaskingfähig“. Das kommt gut. Je mehr parallel bearbeitete Aufgaben bewältigt werden und dabei schnelles Umdenken bei multimedialer Vernetzung ermöglicht werden, umso besser. Aber: So funktioniert unser Gehirn nicht!
Die Angst, Schwäche zu zeigen
Eine Sache kann ich an dieser Stelle ganz klar sagen: Multitasking macht krank! Eine permanente, noch so gewollte Reizüberflutung führt zu Stress und Hektik. Konzentrationsstörungen und ein eingeschränkt arbeitendes Kurzzeitgedächtnis sind die Folge. Dazu kommt, dass auf eigene Bedürfnisse überhaupt kein Bezug genommen oder diese berücksichtigt werden können. Auch körperliche und seelische Reaktionen und Symptome werden nicht mehr oder nur sehr begrenzt wahrgenommen. Den Arbeitsprozess unterbrechen verbraucht viel Energie, wenn es darum geht, einzelne Aufgaben zu bewältigen. Aufhören oder Abbrechen wird als Schwäche oder Scheitern erlebt. Ein schier unaufhörlicher Kreislauf, der letztlich in einen Zustand völliger Erschöpfung führt. Das Symptom Burn-out ist die letzte mögliche Notbremse und somit ein kompetentes Frühwarnsystem für unseren Körper.
Multitasking ist unwirtschaftlich
So sehr wir uns auch anstrengen ... es gelingt uns Menschen einfach nicht, mehrere Dinge gleichzeitig mit gleich hoher Qualität und Aufmerksamkeit durchführen. Vielleicht hast du das auch schon mal bei dir beobachtet, wenn du das versucht hast: Deine Bearbeitungszeit verlängert sich unwillkürlich während die Qualität aller begonnenen Aufgaben sinkt. Korrigieren und Fehler ausgleichen verlängert den Arbeitsprozess zusätzlich um weitere 20 Prozent. Damit sind Fehler und Unfälle praktisch vorprogrammiert.
Also: Achtsamkeit und Fokus
Es mag zwar unmöglich klingen, wenn man so die Hektik und den Stress jeden Tag berücksichtigt, aber achtsam sein und den Fokus auf das legen, was gerade passiert, lässt Multitasking gar nicht erst zu und wirkt Burn-out sogar entgegen. Wenn du im Hier und Jetzt bist, nimmst du automatisch eine wertschätzende Haltung dir selbst gegenüber ein. Du aktivierst sozusagen einen »inneren Beobachter«, mit dem du dir deiner selbst mit allen Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen bewusstwirst, die jetzt gerade sind.
In meinem nächsten Blog zeige ich dir, wie du deinen »inneren Beobachter« aktivieren und Achtsamkeit in deiner täglichen Routine praktizieren kannst.